Blogbild: Passform eines Probebosals

Muss ein Bosal zur Probe passen?

Die kurze Antwort: Undbedingt!

Ein Bosal kann in gewissen Rahmen an verschiedene Pferdeköpfe angepasst werden. Dieser ist im Vergleich zu anderen Zäumungen jedoch recht klein.

Glücklicherweise haben die meisten Pferdeköpfe in etwa die gleiche Größe, sodass man durchaus mal das Bosal des Stallkollegens ausprobieren kann. Hierzu sollte man ein paar Punkte wissen und beachten:

Am einfachsten und schnellsten kannst du die Größe über die Anzahl der Windungen der Mecate/Loop variieren. Zwei Gesamtwindungen sind die größte Einstellung für das jeweilige Bosal, vier bis fünf die kleinste Einstellung. Drei bis vier Gesamtwindungen sind anzustreben. Theoretisch könntest du natürlich unendlich wickeln, dabei kommt das Bosal jedoch aus dem Gleichgewicht und wirkt nicht mehr so eindeutig wie ein gut passendes.

Die Weite und Biegung im Bosal kannst du über die Kraft deiner Hände anpassen.

Weiterhin Einfluss auf die Passform kannst du über die Höhe auf dem Nasenrücken nehmen. Das Bosal sollte etwa dort zum liegen kommen, wo der Nasenknochen in den weichen Knorpel übergeht. Weiter unten wirkt schärfer und vermehrt beizäumend, weiter oben wirkt weicher und vermehrt aufrichtend.

Ziel ist letztendlich ein Bosal, welches den Konturen des Kopfes folgt ohne irgendwo Luft zu haben oder Druckspitzen zu bilden. Unterm Kinn sollten zwei liegende Finger bis zwei stehende Finger Platz haben, je nachdem welchen Trainer du fragst. Ich habe die besseren Erfahrungen mit den liegenden Fingern gemacht, so kommen die Hilfen eindeutiger beim Pferd an.

Noch nicht berücksichtig sind hierbei jetzt die Stärke und der Flex des Bosals, welche jeweils auch individuell passend zum Pferd gewählt werden sollten. Mit einem 5/8″ macht man beim Einstieg jedoch meist nichts falsch. Dann muss man noch entscheiden ob medium oder soft.

Letztendlich ist der richtige Weg, Verschnallung und Passform von Pferd zu Pferd immer sehr unterschiedlich. Um herauszufinden, ob ein Bosal zur eigenen Idee zum Reiten passt sollte es möglichst ideal passen, wenige Zentimeter können da schon einen enormen Unterschied machen und über das Gefallen oder Nicht-Gefallen des Bosals entscheiden.
Schade, wenn die falsche Passform den Ausflug in die altkalifornische Reitweise verfrüht beendet. Probiert also nur ein Bosal aus, was den oben beschrieben Passformkriterien möglichst nah kommt.

Eine weitere, ebenso wichtige Frage ist dann nochmal nach der Qualität des Bosals. Dies würde jedoch den Rahmen dieses Beitrages sprengen und kommt in einem eigenen Artikel.